Am Donnerstag sind wir zur Feier des Tages mal wieder in unser Lieblingsrestauran gegangen. Was soll ich sagen, wir wurden natürlich nicht entäuscht.
Das Gattopardo liegt zwar nicht direkt im Stadtzentrum, aber sehr nah dran und ist damit auch gut zu erreichen. Das Motto "Gehoben, aber nicht steiff" wird dort gelebt. Die Küche ist gehoben, aber der Umgang angenehm locker.
Bei Facebook hatte ich breits die neue Speisekarte studiert und schon mal im Geiste ein paar Highlights markiert. Dazu kam dann noch die Tagesempfehlung und mein Menü stellte sich wie folgt dar:
Gruß aus der Küche: Mousse von Pfifferlingen mit Portweingelee
Gebratene Stopfleber an gepfefferten Kirschen und Sommersalat
Ravioli mit Salsiccia und Tymianschaum
Entenbrust mit Aprikosenfüllung und Lauchfrittata
Schokotarte mit Blaubeeren und Rosenparfait
Allein der Gruß aus der Küche war schon eine echte Offenbarung. Sehr sehr lecker, nicht nur das Mousse, gerade auch das Portweingelee, das mich auch durch seine Konsistenz überzeugt hat. Bei Gelee hat man es ja oft, dass es ziemlich fest ist. Das war hier nicht der Fall, es schmolz sozusagen auf der Zunge. Himmlisch gut!
Die Stopfleber war lauwarm gebraten, zerfiel fast beim Teilen, Messer überflüssig, und harmonierte hervorragend mit den Kirschen.
Die Ravioli, mit der selbstgemachten Füllung (nochmal Danke für den Hinweis!) waren auch sehr lecker. Der Thymianschaum allein war nicht so meins, ich bin sehr empfindlich, was Salz angeht, aber in Kombination mit den Nudeln war es wieder ausgewogen. Ich probiere halt auch immer alles einzeln, ich will ja noch ein bisschen was lernen...
Die Entenbrust mit Aprikosenfüllung schmeckte genau so, wie ich mir das vorgestellt hatte. Innen um die Füllung noch ein bisschen rosa, die Aprikosen passten ganz wunderbar dazu und die Lauchfrittata-Würfel rundeten das ganze sehr gut ab.
Wie jedes Mal überlegen wir nach dem 3. Gang ganz kurz, ob noch etwas in uns rein passt und wie jedes Mal heißt es: klar, Nachtisch geht immer! Und meine Wahl war absolut richtig: Das Schokotörtchen war eine luftige Angelegenheit, innen schön weich, die Blaubeeren "knackig" und das Roseneis nicht zu intensiv. Das Roseneis hatte als "Servierhilfe" eine Halbkugel aus (vermutlich) weißer Schokolade, die mich sehr stark an ein Überraschungsei erinnerte. Zumindest geschmacklich, war das meine erste Intention.
Abgerundet wird so ein Menü natürlich erst durch die richtige Weinauswahl. Ich glaube, wir haben im Gattopardo noch nie selbst einen Wein ausgesucht. Bei unserem allerersten Besuch (das ist Jahre her) hat der vorgeschlagene Wein derartig gut unseren Geschmack getroffen, dass wir uns immer auf die Weinempfehlungen verlassen. Diesmal gab es zur Vorspeise für jeden ein Glas Wein, für mich Süßwein, für den Mann an meiner Seite einen leichten Rotwein und dann zum Pastagang kam dann eine Flasche Rotwein auf den Tisch. Leider kann ich mir die Namen der Weine nicht merken, was aber auch nicht schlimm ist, da das der Mann an meiner Seite immer macht. Die Weine sind auch so ausgesucht, dass man auf der Rechnung keine böse Überraschung erlebt.
Ein ganz dickes Lob gibt es natürlich für Atmosphäre und Service. Das ist das "Tüpfelchen auf dem i". Die Atmosphäre ist immer entspannt, der Service immer freundlich und unaufgeregt, auch wenn mal viel los ist. Fragen und Wünsche werden kompetent beantwortet, auch Änderungen sind möglich, wenn mal etwas nicht so passt.
Wir haben mit Aperitif, 2x Menü und allen Weinen (und Wasser) eine Rechnung von 158 Euro gehabt. Das 4-Gang-Menü selbst kostete 45 Euro. Das Preis-Leistungs-Verhältnis passt also absolut!
Das ist nichts, was wir uns jeden Monat leisten, aber so ab und an darf das gerne sein. Es gab mal eine Zeit, da hab ich jeden Donnerstag gespannt in der Zeitung nach dem Gattopardo-Menü gesucht: 3-Gänge für 30 Euro. Wenn uns das angesprochen hat, sind wir auch mal spontan dorthin gegangen.
Fazit: immer wieder sehr sehr gerne! So entspannt und locker kann man nicht überall gehoben essen!!