Im Augustheft von Essen und Trinken sind ja viele leckere Sachen drin, spontan angesprochen hat mich das Gulasch mit Ochsenschwanz. Mit Gulasch bin ich etwas eigen, schließlich macht mein Papa das weltbeste Paprikagulasch. Immer gekocht in einem riesenhaften Topf, ausreichend für mindestens drei 4-köpfige Familien und immer, trotz wechselder Zutaten (und immer freihand) einfach nur lecker!!
Nun ja, Paprikagulasch kann ich auch (ich bin ja schließlich Vaters Tochter!), aber ich will ja auch mal meinen Horizont erweitern. Und da ich noch nie Ochsenschwanz verarbeitet hatte, war das eigentlich sehr willkommen. Und dann war da noch der Metzger, der auf meine Nachfrage "Ochsenschwanz? Haben wir gerade da..." sprach. Keine Ausreden mehr, am Samstag letzer Woche war schmoren angesagt...
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Gulasch mit Ochsenschwanz und Nudeln |
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Zutaten für 6-8 Portionen:
800 gr. Rindergulasch
800 gr. Schweinegulasch
1 EL Kümmelsaat
1 EL Wacholderbeeren
1 EL Pimentkörner
1 Bio-Zitrone
3 EL rosenscharfes Paprika
1 EL Cayennepfeffer
800 gr. Zwiebeln
3 Knoblauchzehen
60 gr. Butterschmalz
500 gr. Ochsenschwanz
1 EL Tomatenmark
200 ml Rotwein
2 Lorbeerblätter
1 ltr. Rinderfond
Kümmel, Wacholder und Piment in einem Mörser fein zermalen (ich habe eine elektrische Mühle genommen). Zitronenschale fein abreiben und in den Mörser geben. Dann Paprikapulver und Cayennepfeffer hinzufügen. Alles gut mischen und mit dem Fleisch in eine große Schüssel geben und sehr gut vermischen. Die Zwiebeln in feine Streifen schneiden und die Knoblauchzehen leicht andrücken.
30 gr. Schmalz in einem Bräter erwärmen. Fleisch und Ochsenschwanz in Portionen darin ca. 4-5 Minuten bei nicht zu starker Hitze anbraten und dann herausnehmen. Den Rest Butterschmalz in den Bräter geben und nun die Zwiebeln und den Knoblauch darin 5 Minuten dünsten. Das Tomatenmark hinzugeben und kurz mitdünsten. Mit Rotwein ablöschen und stark einkochen. Fleisch und Lorbeer zugeben. Dann mit 500 ml Fonds und 300 ml Wasser auffüllen und zugedeckt bei mittlerer Hitze ca. 1 Stunde 40 Minuten schmoren lassen. Nach Ende dieser Garzeit den Ochsenschwanz herausnehmen und in einem zweiten Topf mit dem restlichen Fond weitere 100 Minuten köcheln lassen.
Dann den Ochsenschwanz abkühlen lassen und das Fleisch vom Knochen lösen. Knorpel und Fett entfernen und den Rest wieder ins Gulasch geben. Alles über Nacht kühl stellen.
Am nächsten Tag Nudeln kochen und das Gulasch langsam erwärmen.
Kerstins Erfahrungen: Ich weiß nicht so genau woran es lag, vermutlich an dem Cayennepfeffer aus dem Asialaden, aber dieses Gulasch war einfach nur höllenscharf. Nun muss ich gestehen, dass ich kein Freund von zu scharfen Essen bin, demzufolge ist meine Schmerzgrenze da recht niedrig. Ich habe also eine gefühlte Unmenge an Schmand, Creme Double und Sahne hinzugefügt um es erträglich zu halten. Dem Mann an meiner Seite war es nicht zu scharf (der ist auch nicht so ein Weichei wie ich), aber er mochte die Konsiszenz des Ochsenschwanzes nicht. Na gut, ich werde noch einen Versuch machen, dann aber ohne Ochsenschwanz und mit vorsichtiger Würze. Ich persönlich fand die Kombi mit Piment, Wacholderbeeren und Kümmel (den ich, wie immer, in gemahlener Form verwendet habe) sehr gut. Vielleicht mische ich das dann mit der Portion aus dem Gefrierfach..... es war wirklich eine ganze Menge....