Wir kochen ja beide gerne und lieben es, neue Dinge auszuprobieren. Regionale und saisonale Produkte stehen seit langem bei uns hoch im Kurs, Erdbeeren im Winter und Spargel aus Peru im Februar kommen bei uns nicht auf den Tisch. Wir sind da sehr strikt. Seit längerem diskutieren wir darüber, ob wir uns eine Gemüsekiste oder ähnliches zulegen. Das kam aber nach reiflicher Überlegung dann doch nicht in Frage. Zum einen ist das ein Lieferproblem, wir sind nicht immer tagsüber zu Hause und mitten in der Stadt eine Kiste mit Gemüse vor ein Mehrfamilienhaus zu stellen, ist keine soooo gute Idee.
Mitten in diese Überlegungen stieß mein Mann auf einen Blogbeitrag einer lieben Freundin. Die schreibt ab und an Beiträge für den Blog einer Solidarischen Landwirtschaft.
Hmmmm.... nie gehört? Ging mir auch so. Das ist aber schnell erklärt: Man beteiligt sich mit einem monatelichen Betrag an einem Landwirtschaftlichen Betrieb (früher, damals: Bauernhof) und je mehr Leute sich daran beiteiligen, desto mehr Planungssicherheit gibt es für den Betrieb. Als "Gegenwert" bekommt man wöchentlich einen "Ernteanteil" an der Produktion des Betriebes. Mehr zu der Idee kann man hier nachlesen.
Mein Mann war/ist jedenfalls schwer begeistert und hat sich mit besagter Freundin kurzgeschlossen und weiter informiert. So gerüstet haben wir uns im Januar auf den Weg zum Gut Adolphshof gemacht um uns am Projekt "Sauerkraut" zu beteiligen. Dabei hatten wir die Gelegenheit die für uns wichtigen Leute kennenzulernen und den Hof anzuschauen. Beides hat uns sehr überzeugt und so sind wir seit dem 1. März sogenannete "Mitlandwirte".
Wie funktionert das ganze nun?
Eigentlich ganz einfach: die wöchentlichen Ernteanteile werden an einem bestimmten Tag in ein Depot geliefert, dort aufgeteilt und können dann von den Mitlandwirten abgeholt werden. Die Depots sind quer über Stadt und die Region Hannover verteilt. Alle Mitlandwirte bekommen vorher immer eine Liste, mit dem, was uns in dieser Woche zusteht. Was und wieviel geliefert wird, hängt immer von den Erträgen ab, die geertet worden. Der Hof liefert nicht nicht nur Gemüse, sondern auch hat auch Kühe und Ziegen und so bekommen wir auch Joghurt, Quark und Käse. Wir haben uns bewußt für einen vegetarischen Anteil entschieden und auf das Fleisch verzichtet. Alle Produkte werden nach Demeter Richtlinien angebaut und verarbeitet.
Für uns ist das alles (noch) sehr spannend und aufregend. Einen großen Reiz macht natürlich aus, dass wir nicht wissen, was wir in der nächsten Woche bekommen und so immer gezwungen sind, mit vorgegebenen Lebensmitteln zu kochen oder einzuwecken.
Ich werde hier also immer mal wieder unsere Ernteanteile zeigen und die entsprechenden Rezepte dazu posten oder verlinken. Wir haben einen ganzen Ernteanteil, man kann aber auch einen halben Anteil bekommen und zahlt entsprechend weniger.
So sah es diese Woche aus:
Solawi- Ernte Woche 09-2016 |
Diese Woche: 1/2 Weißkohl, 600 gr. Möhren, 500 gr. rote Zwiebeln, 260 gr. Postelein, 60 gr. Feldsalat, 250 gr. Vollmilchquark, 1 Weichkäse, 1 Ziegenfrischkäse
Wir haben uns auch gleich daran gemacht, die Dinge zu verbrauchen:
Postelein mit Tomate und Huftsteak |
Für den Weißkohl habe ich eines unserer Lieblingsrezepte rausgekramt:
Türkischer Weißkohlauflauf. In diesem Zuge spendiere ich dann im Laufe des Tages auch ein neues Bild für das Rezept.
Und weil ich das Bild für das alte Rezept so fürchterlich finde, werde ich in Zukunft mal wieder ein paar alte Rezepte nachkochen und ihnen neue, schöne Bilder spendieren. Ein weiteres neues Projekt auf meiner Liste.
Das waren also heute mal viele Informationen und eigentlich keine neuen Rezepte. Wenn hier also in Zukunft von "Ernte" und "Mitlandwirten" und "SoLaWi" die Rede ist: ihr wisste Bescheid.
Übrigens gibt es in ganz Deutschland Solidarische Landwirtschaften. Erkundigt euch doch mal.....