Samstag, 24. November 2012

Ochsenschwanzeintopf

Meine Pläne bezüglich unseres Sonntagsessen wurden letztes Wochenende brutal über den Haufen geworfen: es gab bei den Fleischern meines Vertrauens keine Lammkotletts.... Statt dessen nahm ich spontan ein Kilo Ochsenschwanz mit. Und da ich just eine Stunde vorher ein neues Kochbuch gekauft hatte, was die Herbst-Winter-Küche als Thema behandelt, bot es sich an, das Rezept gleich ausprobieren. Dieses Rezept ist aus dem Buch "Frisch kochen jetzt!" von Valentine Warner. 

Ochsenschwanzeintopf
Zutaten:
ca. 1 kg Ochsenschwanz
2 EL Weizenmehl
1 TL Senfpulver
Salz, Pfeffer
2 EL Butterschmalz
2 Schalotten, fein gewürfelt
3 Knoblauchzehen, fein gehackt
frischer Thymian
3 Lorbeerblätter
6 Nelken
frisch geriebene Muskatnuss
1 Flasche Rotwein (trocken)
1 EL Tomatenmark
1/2 Steckrübe
3 mittelgroße Pastinaken
4 mittelgroße Möhren
2 EL schwarzes Johannisbeergelee
1 Handvoll gehackte Petersilie

Zubereitung: 
Den Backofen auf 180°C (Umluft 160°C) vorheizen. Senfpulver, Mehl, Salz und Pfeffer in einem großen Gefrierbeutel mischen. Dann die Ochsenschwanzstücken dazugeben und gründlich vermangen. In einem großen Bräter das Butterschmalz erhitzen. Den Ochsenschwanz aus dem Beutel in den Bräter geben. Das übrige Mehl nicht weiter verwenden, also entsorgen. Den Ochsenschwanz von allen Seiten kräftig anbraten. Nelken und Lorbeer in ein Teeei oder einen Teebeutel geben. Schalotten, Knoblauch, Thymian und Muskatnuss zusammen mit dem Ei oder Beutel in den Bräter geben. Soviel Rotwein zugeben, bis die Ochsenschwänze knapp bedeckt sind. Eine Flasche sollte reichen. Das Tomatenmark unterrühren, Deckel drauf und 1,5 Stunden im Ofen schmoren lassen. Wenn man den Eintopf erst am nächsten Tag essen möchte, dann sollte man ihn jetzt abkühlen lassen um das Fett später abzuschöpfen. Davon bildet sich doch recht viel.
Wenn das Fett abgeschöpft ist, Pastinake, Möhren und Steckrübe in Würfel schneiden. Alle Würfel zu dem Fleisch geben, das Johannisbeergelee hinzufügen und alles kräftig mit Pfeffer würzen. Weiter zugedeckt 2 Stunden im Ofen schmoren lassen. Ich habe nach dem Entfetten das Fleisch vom Knochen gelöst, da der Mann an meiner Seite das Ablösen des Fleisches vom Knochen nicht mag.
Wer mag, kocht nebenbei noch Kartoffeln. Evtl. noch Petersilie über den Eintopf streuen.

Kerstins Erfahrungen: 
Es ist saulecker.... ich könnte das jeden Tag essen.... aber mal im Ernst. Ich würde auf jeden Fall am Tag vorher anfangen und dann alles abkühlen lassen um das Fett, das reichlich vorhanden ist, einfacher abzuschöpfen. Und Eintopf würde ich das auch nicht nennen.... Wenn man das Fleisch auslöst ist es eher ein Ragout. Meines ist leider zu süß geworden, da ich noch einen Rest des schwarzen Johannisbeergelees hatte. Und der war mehr als 2 TL..... bitte nicht nachmachen!! Eher weniger Gelee nehmen oder mehr Chili hinzufügen.

Mittwoch, 21. November 2012

Senfeier oder auch Eier in Senfsauce

Machmal verselbstständigen sich die Dinge... angeregt durch einen ganzen Schwung Senfeier-Bilder in der Facebook-Kochgruppe habe ich mich auch mal wieder an dieses ganz einfache und doch so leckere, aus der Kindheit wohlbekannte Rezept gewagt.
Und dieses Mal habe ich auch ganz brav das Rezept zur Sauce aufgeschrieben, damit mir nicht wieder die Mengen untergehen.

Senfeier




Zutaten für ca. 3 Portionen: 
6 Eier
40 gr. Butter 
40 gr. Mehl
500 ml Gemüsebrühe
350 ml Milch
5-6 EL Senf (Mittelscharf)
1 EL Senf (Pikant & Süß)
Salz, Pfeffer
Muskatnuss (frisch gerieben)
Schnittlauch
Zitronenzeste
 ca. 50 gr. fein gewürfelter Pancetta



Kartoffeln
Butter 
Milch
Salz, Pfeffer, Muskatnuß (frisch gerieben)

Zubereitung: 
Die Eier durch Kochen in hartgekochte Eier verwandeln und pellen.
Für die Sauce alle Zutaten abwiegen und bereit stellen. Die Butter in einem Topf zerlassen und aufpassen, dass diese nicht braun wird. Dann das Mehl hinzugeben und mit dem Schneebesen verrühren. Das Ganze kann jetzt ein bisschen klumpig werden, das ist normal. Dann nach und nach die Gemüsebrühe angießen, dabei ständig mit dem Schneebesen rühren, damit es jetzt keine Klümpchen gibt. Die Sauce dickt sehr schnell ein und neigt zum Anbrennen, immer schön rühren. Dann die Milch nach und nach dazu geben. Nun sollte die Sauce eine cremige Konsistenz haben und nicht mehr eindicken. Sonst noch ein wenig Wasser zufügen. Jetzt ist es Zeit die Sauce zur Senfsauce zu machen. Die angegebenen Mengen können nach Geschmack variiert werden. Nett sind auch Dinge wie Orangensenf oder Dillsenf. Diese aber erst in kleinen Mengen verwenden, damit man keine böse/süße Überraschung erlebt. Die Senfsauce dann mit Salz, Pfeffer und Muskat abschmecken. Bei Bedarf mit etwas abgerieber Zitronenschale abrunden und den Schnittlauch nach Geschmack hinzufügen. Die Eier in der Senfsauce warm halten.
Die geschälten Kartoffeln in Salzwasser gar kochen. Dann in dem Topf abgießen, ein wenig ausdämpfen lassen und mit Butter und Milch zerstampfen. Hier sind keine Mengen angegeben, weil das jeder nach seinem Gusto machen soll. Nicht zu viel Milch verwenden, sonst wird es zu flüssig. Den Kartoffelstampf mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss abschmecken.
Die Pancettawürfel in einer kleinen Pfanne goldbraun braten und zum Schluß über die Eier geben.

Kerstins Erfahrungen: 
Ich gebe gerne zu, dass es etwas viel Sauce ist, aber die ist soooo lecker... Ok, es hat auch ein bisschen gedauert, bis ich den Senfgeschmack so hatte, wie ich ihn wollte.
Die Eier waren, obwohl frisch gekauft, das reinste Ärgernis, weil die, die nicht im Eierkocher geplatzt sind, leider recht viel Luft enthielten. Das Resultat kann man auf dem Bild links unten in etwa erahnen.
Egal, es war lecker. So oft gibt es dieses Gericht bei uns nicht, und auch der Mann an meiner Seite war mit dem Ergabnis durchaus zufrieden. Und für die Vegetarier gilt: das schmeckt auch ohne den Speck!!

Sonntag, 18. November 2012

Rote-Beete-Orangensalat

Es ist Herbst und diese Zeit eignet sich nicht nur für Schmorgerichte, sondern auch für erdige rote Bete Salate. Ich hatte bisher noch keine rote Bete verarbeitet, aber der Salat aus dem Buch "Genussvoll vegetarisch" von Yotam Ottolenghi hat mich spontan angelacht.
Also, gelesen, getan.... Hier das Ergebnis (gab es heute als Vorspeise):

Rote-Beete-Orangensalat

Zutaten für 3 Personen: 
ca. 400 gr. rote Bete (ungekocht)
2 Orangen
1 kleiner weisser Chicoree
1 roter Radicchio (Treviso)
1/2 rote Zwiebel
gehackte Petersilie
ca. 40 gr. schwarze Oliven
3 EL Rapsöl
1,5 EL Sherryessig
Salz, Pfeffer

Zubereitung: 
Die rote Bete in einen Topf mit kaltem Wasser legen, so dass diese knapp mit Wasser bedeckt ist. Dann das Wasser zum Kochen bringen und ca. 1 Stunde kochen lassen, bis die rote Bete gar ist (mit dem Finger prüfen, ob sie sich leicht eindrücken lässt). Dann abkühlen lassen und schälen, halbieren und in Scheiben schneiden. Die Orangen filletieren, dabei den Saft auffangen (dafür den Deckel und den Boden der Orangen abschneiden und dann die Schale so ablösen, dass die weiße Innenhaut entfernt wird. Dann zwischen den weißen Innenhäutchen die Filets herausschneiden).
Die rote Zwiebel in feine Streifen schneiden.
Chicoree und Radiccio in ca. 1-2 cm breite Streifen schneiden.
Die Oliven halbieren und die Kerne entfernen.
Aus dem Öl, Essig und den Gewürzen eine Marinade anrühren.
Alles auf einem Teller anrichten und mit der Marinade übergießen.

Kerstin Erfahrungen: 
Bisher kannte ich nur die vorgekochte rote Bete... aber die Frische schmeckt so lauwarm schon echt sehr lecker... beim nächsten Mal wird sie im Ofen zubereitet, dass soll noch besser sein. Die Kombination aus erdig und süß und den etwas herben Oliven ist absolut toll. Selbst dem Mann an meiner Seite hat es gut geschmeckt, obwohl er die rote Beete allein zu erdig fand. Das Originalrezept habe ich an ein paar Stellen geändert: Statt Orangenblütenwasser (wo soll man das herkriegen??) habe ich einfach etwas mehr Orangensaft in das Dressing getan. Roten Chicoree habe ich hier noch nicht bekommen, deshalb diese Kombination aus weißem Chicoree und Radiccio. Mir persönlich ist der Chicoree zu bitter, daher werde ich beim nächsten Mal nur den Radiccio verwenden.
Gibt es mit Sicherheit bei uns als Vorspeise wieder!!

Samstag, 17. November 2012

Essen gegangen - Tremendo, Hannover

Und wieder war ich auswärts essen, dieses Mal allerdings mit der Mädelsrunde.
Wir hatten uns für das Tremendo in der List entschieden. Ich war dort schon einmal gewesen und sehr angetan. Jetzt galt es, diesen Eindruck zu festigen oder sich vom Gegenteil zu überzeugen.
Hier herrscht die karibische Küche vor, was uns beim Blick in die Karte schon Pläne schmieden ließ... Zunächst wurden aber Cocktails geordert, da wir uns noch in der Happy Hour befanden.

Die Einrichtung ist ein bisschen karibisch angehaucht. Was man vermeiden sollte, sind Tische mit Bänken. Die Bänke sind leider nicht tief genug, um bequem darauf zu sitzen.

Der sehr nette Service half uns bei der Cocktailauswahl und beim Umzug an einen bequemen Tisch. Und weil ich mal wieder alles fotografieren musste (Bloggerschiksal) hat er auch gleich noch ein Foto von uns allen gemacht.

Zu Essen gab es als Vorspeisen:
Panini Havanna: mit Krebsfleisch und Krabben in einer leckeren Sauce belegtes Baguette und Tostones e Cassavas: frittierte Kochbananen und Maniokwurzeln mit Cocktail und Knoblauchsauce.
Das Panini war sehr lecker, die Maniokwurzeln haben uns in dieser Form nicht überzeugt, dafür waren die Kochbananen gut, und der Knoblauchdip.

Und die Hauptgerichte waren:
Putenbrustfilets vom Grill mit Jerk-Gewürzmischung, Flugentenbrust flambiert mit Mangosauce und Papageifisch mit Papaya in Honig-Sojasauce. Als Beilagen hatten wir uns Süßkartoffeln, Maniokwurzeln gebacken und Kochbananenpüree bestellt.

Papgeifisch mit Papaya in Honig-Sojasauce

Flugentenbrust flambiert mit Mangosauce

Putenbrustfilets vom Grill mit Jerk-Gewürzmischung

Die Portionen sind reichlich, auch wenn das auf den Bildern nicht unbedingt so aussieht. Wir waren alle sehr zufrieden. Die Jerk-Gewürzmischung hätte vielleicht ein ganz kleines Bisschen schärfer sein können und die Mangosoße ein Bisschen weniger süß, aber das tat dem Geschmack keinen Abbruck. Auf eine Nachspeise mussten wir verzichten, da passte nichts mehr rein, außer einem zweiten Cocktail, versteht sich ;-)

Die Preise für unsere Hauptspeisen lagen zwischen 13 und 16,50 Euro. Da ist die Beilage bereits mit enthalten. Ich halte das Preis-Leistungs-Verhältnis für ok, zumal man auch nur eine Suppe für 5-6 Euro essen kann. Die Cocktails kosten in der Happy Hour 4,50 Euro und haben die normale Größe.
Das Tremendo hat also seinen guten Ruf bestätigt, wir kommen gerne wieder.

Essen gegangen - Reimann's Eck, Hannover

Nach einem gescheitertem Versuch eine Woche zuvor, wir hatten keinen Tisch für 4 Personen reserviert, haben wir es dann doch noch geschafft... Essen gehen im Reimann's Eck. Diesmal zu sechst und mit reserviertem Tisch.
Wir probieren ja ganz gerne mal neue Restaurants aus, nun ist das Reinmann's Eck nicht wirklich neu, das gibt es schon ein paar Jahre, aber wir waren eben noch nicht da. Die Küche ist "gut-bürgerlich" Deutsch.

Der Service war sehr nett und flink.
Die Einrichtung entspricht der einer typischen Eckkneipe. Die Speisekarte ist nicht zu groß, was ich immer positiv bewerte, da man sich in der Küche dann mehr mit den einzelnen Gerichten beschäftigen kann.
Der anvisierte Frischlingsrücken war nicht da und als Alternative wurde uns Hirsch angeboten. Gesagt, genommen. Des Weiteren gab es in unserer Runde noch Grünkohl, klassisch, mit Wurst, Kassler und Kartoffeln, Entensauerfleisch mit Bratkartoffeln (was die sehr estragonlastige grüne Sauce dabei sollte, hat sich uns nicht erschlossen), Pfeffersteak mit Bratkartoffeln, Cordon Bleu mit Bratkartoffeln und zu dem Hirsch wurde Spätzle und Apfelrotkohl serviert.
Alles in allem waren die Herren mit Ihrem Essen sehr zufrieden. Die Bratkartoffeln wurden recht unterschiedlich bewertet: die einen fanden sie super, die anderen doch sehr würzig.
Die Damen hatten den Hirsch und sehr unterschiedlich große Portionen. Das finde ich dann schon mal nicht so prickeld (gut, ja, meine Portion war die kleinere ;-)) .

Hirsch mit Spätzle und Apfelrotkohl

Ich persönlich war mit meinem Essen nicht so zufrieden. Das Fleisch war ok, die Spätzle leider ziemlich abgekühlt und der Rotkohl hatte so gar nichts von einem Apfel. Ich habe die beigefügten Preiselbeeren untergerührt um wenigstens ein bisschen Süße zu haben. Das mit dem nicht heißen Essen ist nicht nur mir aufgefallen. Man soll ja nicht zu heiß essen, das verstehe ich auch, aber lauwarme Nudeln schmecken echt nicht!

Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist ok, meine Portion hat, glaube ich, 12 Euro gekostet. (Leider habe ich die Rechnung verlegt...)

Da man aber ein Restaurant ja nicht nach dem ersten Besuch vorschnell beurteilen soll, werden wir dort sicherlich noch einmal hingehen. Vielleicht gibt es ja demnächst mal Gänseessen oder so etwas.
Warten wir das also mal ab.... 

Sonntag, 11. November 2012

Kürbisgnocci mit Orangen-Rosmarin-Butter

Manchmal kommt man ja auf die guten Ideen nur durch Zufall.... hier war der Zufall eine Kollegin, die sich ein paar Kürbisse gekauft hatte und nun von mir wissen wollte, was man denn außer Suppe und gebacken im Ofen noch so alles machen könnte. Ich habe meine Kochbuchsammlung konsultiert und ein paar Vorschläge gefunden. Allerdings haben mich die Beiträge in den Blogs viel mehr inspiriert...... Das Rezept habe ich hier her: Berliner Küche.
Und weil ich so viel Kürbis hatte, habe ich gleich mal die doppelte Menge gemacht und noch zwei bis drei Portionen eingefroren.
Ich habe noch nie Gnocci selbst gemacht, aber das kann ja nicht so schwierig sein.... Statt Hokaido haben ich mal wieder einen Butternut Kürbis genommen. Scheint in diesem Jahr mein Lieblingskürbis zu werden.

Kürbisgnocci mit Rosmarin-Orangenbutter

Zutaten: 
Gnocci
600 gr. Butternutkürbis
600 gr. Kartoffeln
300 gr. Mehl
100 gr. Hartweizengrieß
Salz
Parmesan

Butter
100 gr. Butter
Rosmarinzweige
Schale einer Bio-Orange
Salz, Pfeffer

Zubereitung: 
Für die Gnocci den Kürbis schälen, vierteln und von Fasern und Kernen befreien. Das geht am Besten mit einem Löffel. Dann den Kürbis in einer Auflaufform mit ein wenig Wasser bei ca. 180°C garen. Das dauert ca. 30-45 Minuten. In der Zwischenzeit auch die Kartoffeln schälen und in Salzwasser gar kochen. Beide Zutaten ohne Deckel ausdämpfen lassen. Durch eine Kartoffelpresse geben (ersatzweise kann man beides auch ganz fein stampfen) und mit Mehl und Hartweizengrieß vermischen. Das Ganze zu einem Teig verkneten. Sollte der Teig zu flüssig sein, einfach noch ein wenig Hartweizen hinzufügen. Aus einem Teil des Teiges auf einer bemehlten Oberfläche eine Rolle von ca. 2 cm Durchmesser formen. Davon mit einer Gabel ein paar "Kissen" abtrennen. Wer mag kann ja gerne noch ein paar richtige Gnocci über einer Gabel formen, ich finde "Kissen" total ok.

Kürbisgnoccikissen

Zum Einfrieren die Gnocci auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech geben und im Gefrierfach einfrieren. Danach kann man die Gnocci portionsweise einfrieren und später auch einzeln entnehmen.

Wer jetzt Hunger hat, bringt Wasser zum Kochen und gibt eine Portion Gnocci hinein. Wenn die Gnocci an der Oberfläche treiben, mit einer Schaumkelle herausnehmen.
In der Zwischenzeit die weiche Butter mit kleingehackten Rosmarinadeln und Orangenschale vermischen und mit Salz und Pfeffer würzen. Einen Teil der Butter in einer Pfanne erhitzen und die abgetropften Gnocci darin anbraten. Mit Parmesan bestreuen und servieren.

Kerstins Erfahrungen: 
Für die ersten Gnocci meines Lebens war das schon ganz gut. Sie könnten ein bisschen geschmacksintensiver sein. Nun ist aber dieser Kürbis auch nicht so wirklich die Geschmacksbombe.
Sehr begeistert hat mich die Orangen-Rosmarin-Butter. Ich habe diese am nächsten Tag zum Abbinden einer dunklen Sauce benutzt: einfach göttlich!! Die eingefrorenen Gnocci werde ich mit einer anderen Sauce zubereiten. Mal gucken, was mir da so einfällt....

Samstag, 10. November 2012

Kochen für Freunde - Kürbissuppe, Salat und Schokoauflauf

Nach einer so langen Urlaubsphase war es unbedingt mal wieder Zeit meine Freundinnen zu bekochen. Inzwischen war es Oktober geworden und was passt besser zum Herbst, als eine Kürbissuppe? Hokaido ist zwar lecker, kann aber jeder ;-) also hatte ich einen Butternut Kürbis besorgt. Muss man zwar schälen, schmeckt aber auch sehr gut. Und geht soooo einfach:


Kürbissuppe
Zutaten: 
500 gr. Butternut Kürbis
1 lt. Gemüsebrühe
1 Zwiebel
1 Stück Ingwer (Walnussgroß)
1 EL Olivenöl
Currypulver
Paprikapulver
Schmand
Kürbiskerne

Zubereitung: 
Den Kürbis schälen, vierteln, die Kerne und die Fasern mit einem Löffel entfernen und das Fruchtfleisch würfeln. Die Zwiebel und den Ingwer ebenfalls schälen und fein würfeln. In Olivenöl anschwitzen. Dann die Gemüsebrühe hinzufügen. Die Kürbiswürfel in die Flüssigkeit geben und ca. 20 Minuten gar kochen. Alles in den Mixer geben und pürieren. Durch ein feines Sieb wieder in den Topf streichen. Gegebenenfalls noch etwas Brühe hinzufügen. Jetzt mit Curry- und Paprikapulver abschmecken. Ein paar Kürbiskerne in der Suppe mit erwärmen.
Die anderen Kerne in einer beschichteten Pfanne ohne Fett rösten.
Zum Anrichten die Suppe mit dem Schmand und den Kernen dekorieren.


Die Suppe wollte ich aber nicht so alleine stehen lassen. In London war ich mit einer Freundin in einer Filiale einer mexikanischen Resturantkette. Dort gab es einen leckeren Salat mit Süßkartoffel, Ziegenkäse und einem Granatapfel-Holunderdressing. Also habe ich mich daran orientiert und versucht ihn nachzumachen.


Süßkartoffel-Ziegenkäsesalat mit Granatapfeldressing

Zutaten: 
Salat:
2 mittelgroße Süßkartoffeln
gemischte Salate (z.B.: Lollo Rosso, Frisee, Rucola)
ca. 200 gr. Datteltomaten
1 Stück Ziegenkäserolle
1 Granatapfel
Dressing: 
Blutorangenessig
Walnussöl
Salz, Pfeffer, Zucker

Zubereitung: 
Die Süßkartoffeln schälen und in 1x1 cm große Würfel schneiden. In Gemüsebrühe knapp gar kochen, das dauert so ca. 15 Minuten. Die Kartoffelwürfel abkühlen lassen.
Die Salate waschen und in nicht zu kleine Stücke reißen. Die Datteltomaten  (Kirschtomaten tun es übrigens auch) waschen und halbieren. Die Ziegenkäserolle in Stücke schneiden, die Größe überlasse ich euch ;-)  Die Kerne aus dem Granatapfel entfernen. Dazu am Besten den Granatapfel vierteln und die Viertel "von Innen nach Aussen" klappen, sodass die Kerne von alleine rausfallen. Ist einfacher als die Kerne aus dem Rest "rauszupulen".
Für das Dressing den Blutorangenessig und das Walnussöl im Verhältnis 1:2 mischen und mit Salz, Pfeffer und Zucker abschmecken.
Auf einer Platte den Salat als Basis anrichten, dann Süßkartoffeln und Tomaten darauf verteilen, die Ziegenkäsestücke und die Granatapfelkerne darüberstreuen. Mit dem Dressing beträufeln und anrichten.


Als Nachtisch gab es den Schokoladenauflauf aus der neuen Kochzeitschrift "deli". Als ich dieses Rezept gesehen habe, wusste ich sofort, dass es genau das richtige für diese Mädelsrunde ist.

Schokoladenauflauf mit Kirschen

Zutaten: 
1 Glas Schattenmorellen
150 gr. Zartbitterschokolade
100 gr. Butter
50 gr. Mehl
1 EL Kakao
1/2 TL Backpulver
3 Eier, getrennt
Salz
80 gr. Zucker
1 EL Vanillinzucker

Zubereitung: 
Die Schattenmorellen gut abtropfen lassen. Die Schokolade grob hacken. 100 gr. Schokolade und die Butter im heißen Wasserbad schmelzen und dann abkühlen lassen. Den Ofen auf 160°C Umluft Die Masse sollte beim Weiterverarbeiten lauwarm sein. Mehl, Kakao und Backpulver mischen. Die Eiweiße mit einer Prise Salz steif schlagen. 40 gr. Zucker einrieseln lassen und weiter steif schlagen, bis die Masse schön glänzt. Die anderen 40 gr. Zucker mit den Eigelben und dem Vanillinzucker zu einer schaumigen Creme schlagen. Erst die Schokobutter, dann die Mehlmischung unterrühren. Den Eischnee vorsichtig unterheben. Die Kirschen in eine Auflauflaufform geben und den Teig darauf verteilen. Die restlichen Schokostückchen auf dem Teig verteilen. Den Auflauf ca. 30-45 Minuten im Ofen backen, dann noch warm servieren.


Kerstins Erfahrungen: 
Memo an mich: immer die Rezepte gleich aufschreiben....
Ich hoffe, die Kürbissuppe ist so richtig, ich koche sie noch einmal und korrigiere gegebenenfalls.
Jedenfalls hat sie uns geschmeckt, der große Topf ist alle geworden. Ich habe noch Brot dazu gereicht. Es war ein bisschen Ingwerlastig, aber das hat uns nicht wirklich gestört, im Gegenteil. 
Der Salat ist auch ohne Holunder sehr lecker geworden. Ich habe versucht die Frucht durch den Blutorangenessig hervorzuheben, das Walnussöl rundet die Sache sehr schön ab.
Der "Auflauf" ist der Hammer... ist allerdings eher ein Kuchen. Leider stimmte die im Rezept angegebene Garzeit von 25-30 Minuten nicht. Die 45 Minuten kommen eher hin. Aber die Kirschen machen das Ganze sehr saftig.

Auflauf in der Form
Alles in Allem war es ein sehr gelungener Abend! Und wir haben auch gelernt, dass aus einem Bockbeutel auch Rotwein kommen kann ;-)

Samstag, 3. November 2012

Wurstkurs "From nose to tail"

Wozu Facebook doch immer mal wieder gut ist.... sonst wären wir bestimmt nicht auf das "Gaumenwerk" der Fleischerei Scheller in Empelde aufmerksam geworden.
Achtung, es könnte sein, dass dieser Beitrag den Anschein von Werbung erweckt.. das ist Zufall, uns hat es einfach gut gefallen.. jetzt aber mal von Anfang an...
Ich hatte bei Facebook schon etwas über einen Wurstkurs gelesen. Die Überlegung daran teilzunehmen, war sofort vorhanden. Und als dann noch ein guter Freund von uns, der daran teilgenommen hatte, große Begeisterung äußerte, war alles klar. Fix angemeldet, kurz bestätigt, alles ganz schnell und unbürokratisch. Sehr schön.

Am Dienstag ging es dann los....
So sieht das Gaumenwerk leer aus:

Aber als erstes gab es was zu essen:
unter anderem Carpaccio....



dann gings in den Arbeitsraum:

Für die Kursteilnehmer galt es ein halbes Schwein zu verwerten, schließlich hieß der Kurs "From nose to tail" (von der Nase bis zum Schwanz). Und hier kommt der Kandidat:

ein halbes Eichenhofschwein
Vor dem Wurstmachen kommt das Zerlegen.... dabei lernten wir noch etwas über die Klassifizierung von Schweinen und deren Einzelteilen. Sehr interessant!

zerlegtes Schwein
Nun aber ran ans Wurstmachen....
- Fleisch kleinschneiden
- Gewürze mischen
- Fleisch und Gewürze vermischen
- Alles durch den Fleischwolf geben
- Ab in die Abfüllmaschine

Fleisch und Gewürze vermischen

aus dem Fleischwolf
fast fertigeWürste

Das sind kleine toskanische Bratwürste mit mediteranen Gewürzen und einer Flasche Chianti intus.... also die Würstchen und nicht die Würstchenmacher.... und so wurden sie uns dann zum probieren gereicht:
Würstchen auf mediteranem Gemüse

Aber nur eine Wurstsorte wäre ja auch langweilig gewesen. Also haben wir noch eine Mettwurst bereitet:
Die erste Mettwurst, die anderen wiesen deutliche Größenunterschiede auf....

und hier hängen sie, bis wir sie abholen....
Und weil das alles so anstrengend war und wir uns unbedingt stärken mussten, zauberte der Chef noch ein paar Leckerreien auf den Tisch:
2-erlei vom Schweinekopf
Ich hatte mich ohnehin schon gefragt, was mit dem Schweinekopf passiert war. Das kommt gleich, erstmal wurde uns gezeigt, was man aus dem Fleisch des Schweinekopfs alles machen kann. Aus den Bäckchen wurden kleine Frikadellen gemacht, die in Paniermehl und Mandeln gewälzt wurden. Aus dem andern Fleisch entstanden kleine "Stäbchen", die mit einer Kräuterkruste versehen waren. Es war unglaublich lecker!! Dafür hätte ich gerne das Rezept gehabt, aber vielleicht kann man die ja auch so kaufen. Das Bohnengemüse war mehr Deko ;-) die anderen Sachen war viel zu lecker.

Frisch gestärkt ging es an die letzte Wurst. Hier sollte es eine Leberwurst geben. Dafür wurde der gekochte Schweinekopf (da war er also geblieben....) von allen Knochen, Knorpel, Sehnen etc. befreit.

ausgelöster Schweinekopf
Dazu kam dann die Leber:
Schweineleber
Das Ganze kam dann zusammen mit weiteren Fleischstücken durch den Wolf.
vor dem Wolfen....

Den fertigen Anblick erspare ich euch, das sieht nicht wirklich appetitlich aus.....
Die Leberwurst wurde dann in Gläser gefüllt und musste dann ins Wasserbad. 

Leber- und Mettwurst können dann nach frühestens einer Woche abgeholt werden. Das haben wir bisher noch nicht geschafft, aber die Geschmacksproben werde ich dann gerne mitteilen.

Wurstkursteam
Kerstins Erfahrungen: 
Sollte jemals so etwas in euer Gegend angeboten werden: unbedingt hingehen!!! Ist nicht nur lecker, sonder auch total interessant und lehrreich!!
Für die Kochverrückten aus Hannover und Umgebung gilt: Entweder bei Facebook oder bei Slowfood gucken. Oder einfach anrufen! Es werden im Rahmen des Gaumenwerks auch noch ganz andere Kurse angeboten. Der Mann an meiner Seite will unbedingt am Grünkohlkurs teilnehmen, mich interessiert die Blutwurst da schon mehr.... und dann gibts da noch.... ach guckt selber, wenn ihr mögt!
Noch mal zur Klarstellung: ich werde für diesen Bericht nicht bezahlt, ich fands einfach nur toll!!

Die toskanische Bratwurst aus dem Konvektomaten war nicht so unser Fall, aber aus der Pfanne war sie lecker. Vielleicht ein bisschen anders gewürzt, aber das ist Geschmackssache.

Neben der ganzen Wurst, fanden wir in unserem "Doggy Bag": jeweils 3 Kotletts (MIT großem Fettrand, wie wunderbar!!) und ein Nackenkotlett (haben wir schon gegessen, sehr lecker!!). Bei mir kamen noch Rippchen dazu, bei dem Mann an meiner Seite haben wir das Nüßchen im Paket gefunden. Das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt also auch noch!