Freitag, 23. September 2011

Bildungsurlaub

Gerade wenn man so ein wenig Newbie im Foodbloggen ist, ist es enorm wichtig sich weiterzubilden und Anregungen zu bekommen. Und wenn man die italienische Küche so sehr mag wie ich, dann liegt nichts näher als ein bisschen Bildungsurlaub zum machen.
Also habe ich mich sehr leichten Herzens entschlossen mir mal Rom für ein paar Tage mit allen Sinnen zu Gemüte zu führen.
Ein paar Restauranttipps habe ich auch im Gepäck, die Rubrik "essen gegangen" wird danach weiter ausgebaut und es wird bestimmt eine paar hübsche Bilder von Wochenmärkten und Lebensmitteln geben.
Mal schauen, was mir so am letzten Tag noch an Lebensmitteln in die Hände fällt, das erste Oktober -WE ist ja lang, da kann man lecker kochen und backen.

Samstag, 17. September 2011

Jungschweinrücken in Biersauce mit Kohlrabi

Und weil ja Kuchen kein richtiges Abendessen ist (ja ich hör den Widerspruch schon....) habe ich dann im Anschluß noch was "richtiges" gekocht. Der Jungschweinrücken war beim Supermarktfleischer im Angebot und der sah so was von gut aus, dass wir gestern da nicht dran vorbei gehen konnten.
Und wieder stellte sich heraus, dass bei diesem Fleischer günstig auch sehr gut sein kann. Heute haben wir uns dann für Kohlrabi als Gemüsebeilage entschieden. Den essen wir sehr gerne und was liegt dann näher als das auch zu kochen. Hat für mich den entscheidenden Nachteil, dass ich schon beim Schneiden recht viel davon wegnasche, aber es heißt ja: 5 a day... Anyway.... es war auch noch Dunkelbier aus Schottland im Hause (nochmals Danke nach FFM!!) und damit stand auch die Sauce fest.

Und so sieht das aus:
Kruste vom Jungschweinrücken

 
Jungschweinrücken mit Biersauce und Kohlrabi

Zutaten: 
Jungschweinrücken mit Schwarte 
Butterschmalz
1 Bund Suppengrün
1 Zwiebel
Knoblauchzehen
Salz, Pfeffer
dunkles Bier 
Rinderfonds (oder Bratenfonds)
Jus
Zuckerrübensirup

2 Kohlrabi
Gemüsefonds
Petersilie
Salz, Pfeffer, Muskat

Kartoffeln
Salz

Für den Schweinerücken die Schwarte kreuzweise einschneiden. Dann alles ausser der Schwarte mit Salz und Pfeffer würzen. Suppengrün und die Zwiebel in kleine Würfel schneiden. Das Fleisch in Butterschmalz in einem Bräter von allen Seiten (auch auf der Schwarte) gut anbraten. Dann herausnehmen und kurz beiseite stellen. Das Gemüse in den Bräter geben und ebenfalls anbraten. Mit Fleischfond ablöschen. Das Fleisch mit der Schwarte nach oben auf das Gemüse setzen und in Backofen bei 160°C (Umluft) garen lassen. Wenn der Fonds fast weg ist, das Bier angiessen. Nach etwa 45 Minuten auch Flüssigkeit auf die Schwarte geben. Unser Schweinerücken brachte ca. 1,8 kg auf die Waage und hat insgesamt ca. 2 Stunden bei 160°C gebraucht. Bitte entsprechend umrechnen.
Immer wieder bei Bedarf Bier oder Fonds angießen. Wenn der Braten fast fertig ist, ich gehe da nach meinem Fleischthermometer, den Bräter aus dem Ofen nehmen, das Fleisch mit einer Mischung aus Bier und Rübensirup bepinseln. Dabei auf keinen Fall die Schwarte vergessen.
Das Fleisch in Alufolie hüllen und auf einem Teller im Ofen weitergaren. Für die Sauce die Gemüsemischung aus dem Bräter in einen Topfgeben und pürieren. Da die Konsistenz zu fest für eine Sauce ist, das Jus dazugeben und gegebenenfalls weiteren Fond. Mit ein wenig Sirup abschmecken.

Die Kohlrabi schälen und in ca. 1 cm breite Stifte schneiden. In ein wenig Gemüsebrühe ca. 20 Minuten andünstenn mit Salz, Pfeffer und Muskat abschmecken. Ein wenig frisch gehackte Petersilie zugeben.

Die Kartoffel schälen und in Salzwasser ca. 20 Minuten gar kochen.

Das Fleisch in Scheiben schneiden. Alles zusammen anrichten.


Kerstins Erfahrungen:
Ich liebe diese Biersauce. Die Dosierung des Rübensirups hängt von dem Bier ab. Das hier war recht stark und bitter. Ähnlich wie Guinness. Wer die sämige Konsistenz der Sauce nicht mag, passiert diese nicht, sondern gibt den Bräterinhalt durch ein Sieb und bindet die Sauce dann mit kalter Butter oder ähnlichem. Dank des Passierens habe ich auf die Zugabe von Sahne verzichtet.
Das Einschneiden der Schwarte ist echt anstrengend... irgendwie wollte das Messer, dass sonst alles Fleisch problemlos schneidet nicht so, wie ich wollte. Ich habe dann ein anderes genommen und auf einmal ging es, nicht wie durch Butter, aber immerhin.  Und wenn ich mir das Bild so angucke, hat sich die Arbeit echt gelohnt...
Es war ein gelungenes Abendessen, und endlich stimmte auch mal das Timing....

American Cheesecake

Heute war so ein richtiger Küchentag... ich hatte Lust zum Backen und Kochen und da wir leckere Dinge eingekauft hatten, war es eine Freude....
Der Mann an meiner Seite liebt Käsekuchen.... ich nicht zwingend. Ich esse ihn, aber meine Begeisterung hält sich gewöhnlicher Weise in Grenzen. Nach einem ausgiebigen Friseurbesuch bin ich noch schnell bei Weltbild reingeschneit und habe ein ganzes Buch über Käsekuchen gefunden. Nennt sich: Superkäsekuchen von Dr. Oetker. Der Preis war sehr günstig und ich schwach... Nun ja, heute morgen wurde das Buch dann vom Käsekuchenliebhaber begutachtet und dann auch einer ausgesucht: American Cheesecake. Mein Mann mag wenig Experimente, die suche ich dann mal aus.

Also war meine Nachmittagsbeschäftigung: 


American Cheesecake


Zutaten: 
125 gr. Löffelbiskuit
60 Butter
5 Eier getrennt
250 gr. Magerquark
400 gr. Frischkäse mit Jogurt
300 gr. saure Sahne
2 EL Speisestärke
125 gr. Zucker
3 EL Zitronensaft
Abrieb einer Biozitrone

Backofen auf 140°C (Umluft) vorheizen.

Für den Boden die Löffelbiskuit zu kleinen Krümeln mahlen oder mit dem Nudelholz bearbeiten (ich habs probiert, es geht!). Dann mit der geschmolzenen Butter zu vermengen. Eine Springform einfetten (auch den Rand!!) und mit Backpapier auslegen. Die Brösel hineingeben und mit einem Löffel fest andrücken, auch am Rand.

Für den Belag die Eier trennen. Das Eigelb mit Quark, Sahne, Frischkäse, Speisstärke, Zucker,  Zitronensaft und Abrieb gut verrühren.
Die Eiweiße sehr steif schlagen und vorsichtig unter die Masse heben. Alles ind die Form geben und gegebenenfalls glatt streichen. Ab in den Ofen und ca. 70 Minuten backen. Mit einem Holzstäbchen eine Garprobe machen. Es darf Innen nicht flüssig sein.

Den Käsekuchen dann abkühlen lassen, vorsichtig die Form abnehmen und weiter auskühlen lassen.

Kerstins Erfahrungen:
Diesen Käsekuchen mag selbst ich... schön frisch und zitronig. Beim Backen habe ich erst gedacht, der läuft mir über. Tut er aber nicht, sieht nur so aus..... Er braucht lange zum Auskühlen man sollte ihn erst in der Form auskühlen lassen, dann den Ring abnehmen und ihn dann nach nochmal einer viertel Stunde auch vom Boden lösen. Mein Kuchen hat in der Mitte Risse bekommen, keine Ahnung warum, aber er ist sehr aufgegangen, vielleicht lag es daran.
Im Sommer, falls es mal wieder einen geben sollte, der den Namen verdient, mache ich dann Käse-Sahne-Torte, und bis dahin gibt dieses Backbuch noch viele Rezepte her.....

Freitag, 16. September 2011

Essen gegangen: Greek Taverna Kostas, Hannover-List

Heute waren wir mal so ganz spontan essen. Wir haben hier um die Ecke nicht nur einen ganz guten Italiener, nein, es sind auch 2 griechische Restaurationen zugegen. Aber in der letzten Zeit war uns nicht nach maximalen Fleischportionen und anderen Vorurteilen....
Aber heute hatten wir keine Lust zu kochen und auch keinen Bock auf italienisch. Also ab zum Griechen, von dem es bisher nur positives zu hören gab.

Der erste Eindruck war voll, laut und: ist hier noch ein Platz für uns? Ja, es war noch Platz. Vom Platz her kam es uns so ein bisschen vor wie in Paris: man sitzt recht eng und wenn man schweigt, wird man unweigerlich Zeuge des Gesprächs am Nachbartisch. Nur dass man hier alles versteht....

Die Karte ist voll gepackt, wie bei fast jedem Griechen. Allerdings findet man hier auch Dinge, die nicht bei jedem Griechen auf der Karte stehen. Ich hatte als Vorspeise einen Auberginensalat mit Knoblauch. Hatte ich noch nie... der "Salat" war eher ein Muß und für meinen Geschmack etwas zu zitronig. Und das mag ich eigentlich recht gerne, aber hier überlagerte das Zitronenaroma den Auberginengeschmack und den Knoblauch. Alles in allem aber trotzdem recht lecker, mit ein bisschen mehr Olivenöl geht das.

Der Service war sehr nett und recht flink. Mal abgesehen vom kleinen Bier für den Mann an meiner Seite, der eigentlich ein großes bestellt hatte, aber das war nicht weiter schlimm.

Zum Hauptgang gab es dann das Griechentypische: Grillplatte für den Herren und überbackenes Gyros für mich. Tja, und ab dann wussten wir, warum es an einem Freitag abend so voll war: Es war einfach nur lecker: mein Gyrosfleisch war sehr zart, die Pommes schön knusprig ohne fettig zu sein, einzig die Tomatensauce war ein wenig lasch gewürzt. Und wer mich kennt, weiß, dass diese Aussage extrem selten ist. Vermutlich wäre ein wenig von der scharfen Sauce, die auf dem Tisch stand nicht schlecht gewesen, aber das habe ich mich nicht getraut. Ein Geschmackserlebnis war der Tomatenreis: da war mit Sicherheit Zimt dran... und es war lecker. das probiere ich bei Gelenheit auch mal aus.
Weniger ein Geschmackserlebnis war der von mir bestellte Rotwein: Cava von Boutari, natürlich aus Griechenland. Der Wein war trocken, soweit in Ordnung, allerdings hatte er wenig "Körper", ich mag das Wort eigentlich nicht in Bezug auf Wein, aber hier trifft es den Kern der Sache genau. Auch im Abgang doch recht "flach". Der bekommt keine zweite Chance.

Fazit: Das ist ein Grieche nach unserem Geschmack, zumal die Portionen nicht übermäßig waren. Ich habe, dank der Vorspeise, trotzdem nicht alles geschafft. Wir haben für 2 Personen mit 1x Vorspeise und 2x Haupgang und Getränken ca. 43 Euro bezahlt. Und das ist absolut gerechtfertigt.
Hier kommen wir gerne wieder her, auch wenn die Kritik ein wenig anders klingt, es war einfach lecker!

Samstag, 10. September 2011

Bologneser Ragù

Naja... Bologneser Ragù ist ja eigentlich auch nicht richtig, aber Bolognese Sauce ist noch falscher... Das streiten sich die Geister....Also nennen wir es mal Hackfleischsauce.... aber diese hier ist echt sehr lecker....Das Rezept habe ich unter anderem aus dem Buch: Italien - Küche und Kultur entnommen.

Spaghetti con Ragù


Zutaten: 
Zwiebeln
Knoblauch
Möhren
Staudensellerie
Panchetta
Butter
Hackfleisch
Balsamicoessig
Tomaten aus der Dose
Fleischbrühe
Lorbeerblätter
Milch
Salz, Pfeffer

Zwiebeln, Knoblauch, Möhren, Sellerie putzen und würfeln. Den Panchetta nur würfeln. Das Hackfleisch (gegebenenfalls in Portionen) in Butter anbraten und herausnehmen. Dann den Panchetta anbraten und wenn dieser gebräunt ist, das Gemüse hinzufügen. Alles bei starker Hitze anbraten, dann runterregeln und das Hackfleisch wieder dazugeben. Dann erst mit Balsamico ablöschen. Wenn dieser komplett verdampft ist, die Tomaten in den Topf geben. Mit Salz, Pfeffer und den Lorbeerblättern abschmecken. Ein wenig schmoren lassen und dann die Brühe zugeben. Jetzt mindestens 1,5 Stunden offen vor sich hin köcheln lassen. Dann die Milch in einem Topf warm machen und nach und nach unter das Ragù rühren. Dabei immer abschmecken, evtl noch Tomatenmark hinzufügen und mit Salz, Pfeffer und Kräutern (Oregano und Thymian) würzen.

Kerstins Erfahrungen:
Für mich die absolute Hackfleischsauce. Ja, sie macht Arbeit und es dauert eine gefühlte Ewigkeit. Und wenn es schnell gehen muss und ich keinen Vorrat habe, koche ich auch eine andere. Aber das ist der Grund, warum ich mir gerne mal einen Samstag Zeit nehme um einen Vorrat zu kochen. Den kann man dann einfrieren. Als ich dieses Rezept vorletztes Wochenende gemacht habe, habe ich 2 kg Hackfleisch verarbeitet. Vorgestern haben wir uns dann einfach eine Portion aufgetaut, aufgewärmt,  fix Nudeln gekocht und ein bisschen Parmesan drüber gerieben... Lecker, hatte ich das schon gesagt?



Enchilada verdura

Auf der Suche nach was leckerem vegetarischen habe ich mal wieder bei Chefkoch gestöbert. Das lohnt sich fast immer. Nur bei der Suche nach Kürbissen und Süßkartoffeln bin ich noch nicht so richtig gefunden. Aber das ist jetzt erstmal Nebensache. Jedenfalls gab es letzte Woche mit großem Erfolg Enchiladas verdura (hier geht der Dank an "Socke2211" für die Vorlage).

Enchilada verdura

Zutaten: 
4 große Weizentortillas 
Zucchini
Paprikaschote
Aubergine
1 Portion passierte Tomaten
1 Becher Schmand
geriebener Käse (Gouda)
1 Dose Kidneybohnen 
1 Dose Mais
Knoblauch
Salz & Pfeffer
Kreuzkümmel
Chili

Das Gemüse in Würfel schneiden (den Knofi hacken), die Dosen öffnen und den Inhalt abtropfen lassen. Die Gemüsewürfel mit Olivenöl in einer Pfanne anbraten, mit Salz, Pfeffer und Kreuzkümmel kräftig würzen. Die passierten Tomaten in einem Topf erhitzen und mit Salz, Pfeffer und Chili abschmecken, aufkochen und vom Herd nehmen. Wenn das Gemüse angegart ist, die Bohnen und den Mais dazugeben. 
Die Weizentortillas in der Mikrowelle erwärmen. Dann mit ein wenig Tomatensauce bestreichen und Gemüse und Käse in die Mitte füllen. Nicht zu viel nehmen, da jetzt das ganze gerollt werden muss und sonst die Füllung herausquillt. Die Rollen in eine gefettete feuerfeste Form geben. Ich gebe statt Fett ein bisschen von der Tomatensauce unter die Tortillarollen. Über die Rollen dann den restlichen Käse streuen. Gegebenenfalls restliche Füllung hinzufügen. Auf den Käse Schmandflocken streichen und alles bei 15-20 Minuten bei ca. 180°C backen. 

Kerstins Erfahrungen: 
Es ist einfach saulecker... ich habe absichtlich bei dem Gemüse keine Mengen angegeben. Die Mengen aus dem Originalrezept haben bei uns für 2 Mal 4 Wraps gereicht. Ein Wrap überbacken macht schon sehr satt. Bei diesem Rezept ist es ganz wichtig intensiv zu würzen. Besonders der Kreuzkümmel gibt dem ganzen dieses gewisse Etwas. Das wird es bei uns auf jeden Fall wieder geben...